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Wandgestaltung in der Antike

Das Wohnhaus war von jeher ein Ort der Ruhe und Entspannung. Schon in der Antike, vor über 2000 Jahren, war die Mal- und Baukunst sehr bedeutend. So wurden in den Pracht­bauten und vornehmen Häusern die Wände kunstvoll mit Farbe gemalert und teil­weise mit Gemälde verziert. Die römischen Wand­malereien hatten den Zweck der Raum­dekoration oder der optischen Vergrößerung der Räume. Die Wandflächen wurden in ihrer vollen Höhe und Breite mit Farbe verdeckt. Die Farben wurden aus der Natur entnommen, wie Ocker, Rötel, grüne Kreide, Zinnober, Rußschwarz und zu späterer Zeit Kupfergrün, Bleiweiß, die meistens mit Kalk gebunden wurden.

So hinterließ uns Marcus Vitruvius in seinen Schriften vieles über Archi­tektur, Bauweise und Malerei der römischen Häuser. Ein kleiner Aus­schnitt aus seinen Texten. So schrieb er in „De architectura libri decem” im 1. Jahrhundert v. Chr. in Kapitel IV-4 übersetzt von Jakob Prestel:
Die Verzierungen der Stuckflächen sollen aber eine der betreffenden Örtlichkeit angepaßte Art der Aus­stattung erhalten, damit diese den Wohnräumen angepaßt sind und nicht durch falsche Wahl der Dar­stellung ihre künstlerische Schönheit beein­trächtigen. In diesem Sinne ist es unvorteilhaft, bei Winter­speisesälen eine reiche dekorative Auszierung oder Historien­malerei nach Auszierung der Deckenfelder mit plastischer Beigabe in reicher stilistischer Fassung in Anwendung zu bringen, da diese Räume durch Rauch der Kamine wie den Ruß der zahl­reichen Lichter rasch notleiden müssen. In Wohn­gebäuden dieser Art sind im Gegenteil oberhalb des Wand­sockels Felder in schwärzlichem Stuckgrunde aufzutragen und abzuglätten, in welche man Orna­mente von ockergelber oder zinnober­roter Farbe einzeichnet. Hat man dann den Deckenverputz in einfach glatter Weise angefertigt und abpoliert, so dürfte es auch in betreff der Fußböden nicht mißfällig er­scheinen, wenn jemand die bei den Winter­wohnungen der Griechen übliche, mit wenig Kosten ver­bundene, praktische Art der Herstellung nachahmen würde.

Schon vor über 2000 Jahren wurde Überlegungen zur ästhetische Ge­staltung von Wohnräumen nach­gedacht.